Herbstausfahrt September 2021 zum Hohen Zollern

Herbstausfahrt 2021 auf die Schwäbische Alb zum Zollerngraben

 

Am 12.9.2021 machten wir uns mit 18 Fahrzeugen und 37 Personen auf den Weg zum Hohenzollerngraben auf der südwestlichen Schwäbischen Alb.

Noch mit etwas müden Augen trafen wir uns frühmorgens voller Vorfreude auf eine schöne Ausfahrt mit versprochenem guten Wetter. Manch einer erschien warm eingemümmelt, denn es war recht frisch, aber der Tag sollte noch zu einem herrlichen Spätsommertag werden.

Umhüllt in frühherbstlichen Morgennebel führte uns die erste Etappe durch Wernau, Owen, Erkenbrechtsweiler, Bad Urach in Richtung Bärenhöhle, die wir aber den Sonntagsbesuchern überließen. Bei der Pause an der Sammelstelle am Ortsausgang Großengstingen wärmten wir uns mit herrlichsten Sonnenstrahlen auf. Dann ging es weiter Richtung Burladingen nach Albstadt-Onstmettingen, rauf und runter durch Kurven und Kehren. Die Melodien unserer eigenen Motoren wurden flankiert von den Geräuschen der vielen Motorradfahrer, die offenbar die gleiche Idee einer Ausfahrt hatten wie wir. Im Zollersteighof wartete dann das Mittagessen an extra für uns reservierten Tischen auf uns.

Gut gestärkt war das nächste Ziel der Höhengasthof und Wanderheim Nägelehaus des Schwäbischen Albvereins auf dem Raichberg. Hier bestand die Möglichkeit, zum Zollerngraben zu wandern und Natur und Ausblicke zu genießen. Von der Aussichtsplatte bot sich uns ein herrlich romantischer Blick auf die Burg Hohenzollern, die stolz und erhaben auf ihrem Felsen thront.

Die mittelalterliche Höhenburg Hohenzollern hat eine lange Geschichte zu erzählen. Im 11. Jahrhundert von der Grafschaft Zollern erbaut, wurde sie 1423 vollständig zerstört und 1454 neu erbaut. Viele Eroberer und Besetzer ermächtigten sich ihrer, bis Anfang des 19. Jahrhunderts von der einstigen stolzen Burg nur noch eine Ruine übrig war. Im Jahre 1850 wurde der Grundstein für den Neubau in der heutigen Form gelegt. Bei einem Erdbeben am 3. September 1978 wurde die Burg Hohenzollern schwer beschädigt. Die Restaurierungsarbeiten zogen sich bis in die 1990er Jahre hin.

Die Burg ist nach wie vor Privateigentum. Sie gehört zu zwei Dritteln der brandenburgisch-preußischen Linie des Hauses Hohenzollern, zu einem Drittel der schwäbischen Linie. Sie ist museal ausgestattet und bietet Besuchern Führungen und eine Gastronomie. Die wunderschöne Burg wird gerne für Dreharbeiten genutzt und es gibt einen Freundeskreis, der sich um gebäudeerhaltende Maßnahmen kümmert. Sie hat sogar einen eigenen Song: das Hohenzollernlied von 1849 besingt die Burg und den Felsen und gilt als Hymne von Hohenzollern.

Beim Hohenzollerngraben oder Zollerngraben handelt es sich um einen über 30 Kilometer langen und durchschnittlich 1,5 Kilometer breiten geologischen Graben, der vor 15 Millionen Jahren als Folge der tektonischen Spannungen durch die Auffaltung der Alpen unter dem Druck der afrikanischen Platte und der damit verbundenen Hebung der Schwäbischen Alb entstand. Durch die gewaltigen Kräfte entstanden Risse, Spalten und Gräben.

Nach so vielen Eindrücken gönnten wir uns im Nägelehaus noch einen Kaffee mit Kuchen, bevor wir uns wieder über Dußlingen, Tübingen, Waldenbuch und Nürtingen auf den Rückweg machten. Es sind alle Vierrädrigen und alle Zweibeiner gesund und munter gegen Abend heimgekommen.

Wir bedanken uns herzlich bei Margit und Hubert, die die Ausfahrt mit Herzblut organisiert haben und ihre Schäfchen in der Herde hielten, und bei allen, die im Hintergrund mit organisierten, Strecke abfuhren, schrieben, testeten, telefonierten und und und…! Es war ein wunderbarer Tag.