Frühjahrsausfahrt am 17. und 18. Mai 2025 nach Nördlingen und an den Härtsfeldsee
Zwölf Fahrzeuge – am Sonntag kam noch ein dreizehntes dazu – mit 24 bzw. dann 26 Mitgliedern unseres Vereins und einem Gast trafen sich wieder einmal gut gelaunt am gewohnten Treffpunkt mit Ausblick auf ein sonniges, schönes, unterhaltsames Wochenende. Es sollte ein sehr lustiges werden.
Es begann schon recht abenteuerlich, denn eines unserer Fahrzeuge, eine Corvette, wollte nicht so recht. Sie ließ sich aber durch Überbrückung überreden. Wir fuhren über Wäschenbeuren gemütlich und bei wenig Verkehr erstmal nach Heubach, wo eine Kaffeepause geplant war. Dazwischen hielt die Kolonne an einem Parkplatz, von wo aus wir einen herrlichen Blick auf die drei Kaiserberge der Schwäbischen Alb, den Hohenstaufen, den Hohenstuifen und den Rechberg hatten. Hier konnte man sich etwas die Füße vertreten – als Reisegruppe „H“ sozusagen.
Nach einem Mittagessen in Steinheim im Restaurant „s’Kreuz“ hingen erneut die Köpfe einiger Mitglieder im Motorraum der unwilligen Corvette. Man fand eine lockere Schraube und die Freude war groß, den vermeintlichen Übeltäter entlarvt zu haben. Also Schraube festdrehen, Auto überbrücken und weiter.
Die Fahrt war entspannt und gestaltete sich für manchen sehr lustig. Wenn man direkt hinter einem NSU Prinz herfährt, bekommt man einiges geboten: beim Anfahren ruckelt das Fahrzeug wie ein Känguru nach vorne und alles, was auf der Rückbank sitzt – in dem Fall der Bruder des Organisators, unser Gast – hoppelt für kurze Zeit auf und ab. Das ist wie Kino.
Angela, die Frau des Organisators Klaus, saß am Steuer des anführenden Fahrzeugs und war sehr darauf bedacht, dass alle mitkamen. Wir konnten den Großteil des ganzen Ausflugs im Konvoi fahren. Es fuhr immer jemand vor oder hinter einem, das war sehr schön.
Für kurze Zeit trennte sich dann die Gruppe – während die einen weiterfuhren, um das Kloster Neresheim zu besichtigen, machten sich die anderen auf die Suche nach einem versprochenen Hofladen bei einem Kiosk. Ein toller Hofladen, hieß es, besonders die Frauen würden dort Spaß haben beim Shoppen, hieß es. Lieber Klaus, ein Stand mit ein paar zugegeben hübsch verpackten Wurstdosen ist nicht wirklich das, was Frau vom Hocker reißt. Über diesen Hofladen werden wir in zehn kalten Wintern noch lachen! Danke dafür.
Unser Ziel in Bopfingen war dann auch schnell erreicht: das Hotel „Zum Sonnenwirt“. Hier passten fast alle Fahrzeuge in den geschützten Innenhof. Man liebt ja sein altes Schätzchen und möchte es gut aufgehoben wissen.
Nun gab es eine Brauereibesichtigung mit Bierprobe für die einen, während die anderen ein bisschen in Bopfingen herumspazierten. Am Abend waren wir wieder alle zusammen im Brauwerk bei einer sehr ansprechend gestalteten Vesper, liebevoll serviert vom Chef persönlich.
Nächster Morgen, nächstes Glück und wieder versammelten sich unsere Experten um die Corvette. So ein Mist, die Schraube war es dann wohl doch nicht. Auto überbrückt, das war jetzt schon Routine, und weiter zum nächsten Ziel: Nördlingen an der Romantischen Straße. Wir durften feierlich auf den Marktplatz der historischen Altstadt einfahren. Eine Führerin begrüßte uns, führte uns durch geschichtsträchtige Gässchen und erzählte Spannendes von der Historie der Stadt und den einzelnen Stadtvierteln wie dem Gerberviertel. Wir besichtigten die spätgotische Hallenkirche St.-Georg und das Rieskrater-Museum.
Nördlingen ist eine kreisrunde Mittelalterstadt mit ca. 20.000 Einwohnern, umgeben von einer 2,7 km langen, vollständig begehbaren Stadtmauer mit 5 Toren und 12 Türmen. Die einzigartige Landschaft des Nördlinger Rieses entstand vor rund 15 Millionen Jahren durch den Einschlag eines 1 km großen Asteroiden. Bei der Explosion und Energiefreisetzung wurde alles Leben im Umkreis von 100 km vernichtet. Man steht ehrfurchtsvoll vor den Abbildungen und denkt sich: hoffentlich müssen wir so etwas nie miterleben.
Weiter ging es danach zur Mittagspause im Seehauskiosk am Härtsfeldsee. Hier kam Bernhard auf die geniale wie kreative Idee, man könnte doch die Reste vom Abendvesper, die uns der Chef so nett zum Mitnehmen eingepackt hatte, verspeisen, bevor alles im heißen Kofferraum verdirbt. Extra für diese Reste hatte er am Morgen in der Bäckerei noch ein Brot für uns dazu gekauft. Gesagt, getan, so wurde kurzerhand auf dem Kofferraum des Mercedes SL eine Picknickdecke ausgebreitet und es entstand spontan ein Stehimbiss am Auto. Nun waren alle gestärkt und fit, um den 11,5 Hektar großen Härtsfeldsee zu umlaufen und das letzte Ziel zu erreichen: Im Örtchen Katzenstein den Triebwagenzug „Schättere“, mit dem wir eine Fahrt gebucht hatten. Über 5,6 km Länge führt die Strecke dieser Museumsbahn durch das beschauliche Egautal. Die Schättere zuckelte mit uns hupend und trötend vom Härtsfeldsee den Schienenstrang entlang und wieder zurück.
Zum Abschluss feierten wir den gelungenen Ausflug mit einem Glas Sekt, den unser Tourguide Klaus spendierte, und fuhren dann, jeder für sich, nach Hause. Bei der Heimfahrt bildete sich ein kleiner „Konvoi der Letzten“, bestehend aus drei Fahrzeugen.
Die ganze Ausfahrt war eher gemütlicher Natur. So konnten auch die Fahrer die Wälder, die Wiesen und die Alleen genießen, die wir durchfuhren. Auf der gesamten Strecke war nur wenig Verkehr. Wenn wir uns mal verfahren hatten, dann fast alle zusammen – und wir fanden auch zusammen wieder raus. Pleiten, Pech und Pannen wurden mit Humor gemeistert. Das Auto, das nicht wollte, hielt bis zum Schluss durch und Klausens Jacke mit dem Loch im Rückteil, das eine Kerze bei der Brauereiführung hineingebrannt hatte, wurde trotz herausschauenden Futters in Ehren getragen.
Lieben Dank, Klaus und Angela, für diese lustige Frühjahrsausfahrt! Und wir danken auch den Helferlein/innen, die bei Schriftlichem und anderem behilflich waren. Auch beim Vorstand des OFRM, der einen großen Teil der Museumsbahnfahrt übernommen hat, bedanken wir uns, und last but not least ein Danke an die Mitglieder, die alles mitmachen, offen sind, Spaß haben und auch mal eine übervolle Blase tolerieren. Schee war‘s wieder!
(Evy Vomhof)